Hradešice

Die erste schriftliche Erwähnung von Hradešice stammt aus dem Jahr 1360 im Zusammenhang mit der örtlichen Verklärungskirche. Im 14. Jahrhundert gehörte das Dorf den Herren von Janovice, später in den Jahren 1374–1422 Wilhelm von Čachrov und dann seinem Sohn Jenec. Im 16. Jahrhundert gehörte es zum Gut Ráb und ab 1591 zum Gut Nalžov. Hradešice wurde 1995 zur dörflichen Denkmalzone erklärt. Einer der Gründe für die Ausweisung einer Dorfschutzzone ist die ungewöhnliche städtebauliche Lösung in Form eines lateinischen Kreuzes. Der Kern des Dorfes ist ein gewöhnlicher Sattelauflieger, auf dem einst ein ehrenamtliches Theater aufgeführt wurde, dessen Tradition kürzlich wiederhergestellt wurde. Das barocke Pfarrhaus war Sitz des Gemeindeamtes und der Bibliothek, die 2012 in das renovierte Gebäude der ehemaligen Schule verlegt wurden. In der Nähe des Pfarrhauses steht das Gebäude des ehemaligen Gasthauses U Panušků, wo der Gastwirt Karel Panuška im Jahr 1880 als erster in Böhmen die Herstellung ungarischer Salami einführte. Unter Maria Theresia begann man mit dem Bau neuer hochwertiger Straßen. Eine davon, die sogenannte Kaiserstraße Nr. 21 von České Budějovice über Strakonice nach Klatov, trennte einen Teil mit einer Kirche, einem Friedhof und einer ehemaligen Schule von der Gemeinde selbst. Der Dichter, Herausgeber und Übersetzer Vladimír Stuchl wurde in Hradešice geboren. Er ist Autor mehrerer Gedichtbände.

Am nördlichen Ortsrand steht die Pfarrkirche der Verklärung des Herrn aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, die in der Liste der unbeweglichen Kulturdenkmäler aufgeführt ist. Die Entstehungszeit wird auch durch die erhaltenen Reste gotischer Fresken im Originalgewölbe belegt. Die Lage der Kirche und die Ringmauer um den Friedhof weisen darauf hin, dass sie einst Verteidigungscharakter hatte. Der Kirchturm verbirgt auch ein technisches Unikat, nämlich eine funktionsfähige Turmuhr von Václav Krečmer aus dem Jahr 1899. In der Tschechischen Republik sind nur drei Turmuhren dieser Art erhalten geblieben. Am Eingang zum Friedhof befindet sich das Grab von Msgre, einem gebürtigen Msgr. aus Hradec Králové. Ph.Dr. Antonín Melka, päpstlicher Prälat, Theologieprofessor und religiöser Schriftsteller.

Auf der Straße etwa 2 km außerhalb von Hradešice wird niemand die Kapelle des Hl. Antonius von Padua verpassen, die zu den heiligen Stätten und Wallfahrtsorten der Diözese Budweis zählt. Bereits auf Müllers Karte von Böhmen aus dem Jahr 1720 ist die Einsiedelei St. Antonina. Die Kapelle, ursprünglich dem Schutzpatron der Bergleute, St. Barbora ließ František Taaffe 1787 erbauen. Seit 1809 ist das neugotische Familiengrab der Familie Taaff Teil der Kapelle. Neben der Kapelle wächst eine 400 Jahre alte Eiche, die älteste in der Region.


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